Sekundär-Übersetzung 14/40

Alle Themen die dieses Modell betrifft.
Antworten
josch

Sekundär-Übersetzung 14/40

Beitrag von josch » 28. Mai 2008, 22:30

Bei eBay werden gelegentlich 14er Ritzel für die Magna angeboten, für 19.95+VK. Wollte ich mal ausprobieren, mal sehen ob's was bringt. Hab mir gedacht: Was brauch ich 200+ km/h Spitze, die kann man in der ausgebreiteten Sitzposition sowieso nicht auf Dauer fahren. Bei full throttle hat man ausserdem kaum 100km im Tank, müsste somit alle halbe Stunde an einer Zapfstelle einbremsen und würde somit eh' nicht über einen Schnitt in der Größenordnung von 130km/h hinauskommen. Die Magna ist halt nicht zum Rasen konzipiert, also was soll's.

Beschleunigung kann man dagegen kaum genug haben, jedenfalls im Rahmen straßenzugelassener Kfz. Ca. 4sec auf 100 (ja, ich weiss, mit einer halben Portion als Fahrer geht's auch unter 4, aber meine 2 Zentner brutto Lebendgewicht müssen halt mitbeschleunigt werden) ist zwar schon ganz ordentlich und allemal schneller als alles was mit mehr als 2 Rädern im öffentlichen Straßenverkehr rumkreucht. Ja, OK, von Lambos, McLarens, Koenigseggs und ähnlichen Geschossen mal abgesehen - die sind einfach zu selten in freier Wildbahn als dass man sich damit anlegen könnte. Aber Beschleunigung ist jedenfalls wichtiger als Höchstgeschwindigkeit, weil öfter anwendbar. Nicht dass ich vor hätte, aus jedem Ampelstart eine Beschleunigungsorgie zu machen. Aber eine getimte quartermile würde mich jetzt doch schon mal reizen, mal so aus purer Neugier. Ein direkter Vergleich mit so einem 98PS Straßenwetzhobel würde mich auch mal interessieren. Dem wird der 6. Gang nicht viel nützen, weil auf höhere Endgeschwindigkeit ausgelegt.

14/40 statt 16/40 macht 12.5% kürzere Übersetzung, also rein rechnerisch immer noch über 180km/h bei Nenndrehzahl - allemal mehr als genug für einen Cruiser. Die Beschleunigung aus dem Stand dürfte sich objektiv gesehen eigentlich nicht um 12.5% auf 3.5sec verbessern, zumal ja wohl auch entsprechend schneller geschaltet werden muss. Aber im Normalbetrieb sollte mehr Durchzug bei gleicher Drehzahl bzw. gleicher Durchzug bei niedrigerer Drehzahl zu erwarten sein.

Tacho wird vom Vorderrad angetrieben und der Drehzahlmesser hat mit der Sekundär-Übersetzung nichts zu tun, also technisch keine weiteren Erfordernisse - Ritzel wechseln und gut. Angesichts des doch erheblich kleineren Durchmessers des 14er Ritzels hatt ich zuerst Bedenken ob der Verstellbereich der Kettenspanner ausreicht, aber das ging problemlos. Einbau war straightforward, war nur etwas fummelintensiv die Splines des Ritzels mit dranhängender Kette wieder auf die Getriebeausgangswelle zu stecken und die Pass-Stifte des Deckels haben auch mehrfache Versuche unter Zuhilfenahme diverser Flüche erfordert. Incl. fürchterlicher Sauerei mit WD40 und Kaltreiniger zwecks Entfernung versteinerter Kettenschmiere aus Deckel und Gehäuse eine knappe Stunde Gebastel. OK, mag ja für geübte Mopped-Schrauber eine Angelegenheit von ein paar Minuten sein - ich mach' halt eine Oper draus. Jedenfalls ist der Ritzel-Wechsel auch für Straßenrandschrauber ohne Aufbocken problemlos machbar. Hinterrad bleibt ja drin, nur die Achse wird gelockert.

Beim ersten Ausritt mit der kürzeren Übersetzung dann eine angenehme Überraschung: Nicht nur dass sich der Durchzug erwartungsgemäß merklich verbessert hat - auch das bisher deutliche Lastwechselschlagen, das beim Rumkurven in Schleichfahrt schonmal lästig werden und Wendemanöver auf nassem Kopfsteinpflaster abenteuerlich machen konnte, ist erheblich reduziert. Liegt also doch nicht an Kettenspannung oder Spiel zwischen den Getriebe-Zahnrädern, sondern schlicht an dem Ritzel. Ich hatte mich schon gewundert, wozu das originale 16er Ritzel beidseitig mit dicken Gummischeiben belegt ist. Die sorgen anscheinend dafür, dass die Kette ohne Zug eben nicht mit den Rollen auf dem Metall aufliegt, sondern nur mit den Laschen auf dem Gummi. Mag ja sein, dass dadurch Kettenrasseln und/oder -verschleiss vermindert wird, aber dafür sorgt dieses Abheben und Anziehen der Kette eben für lästiges Rucken bei Lastwechseln. Bei dem 14er Ritzel ohne Gummischeiben liegt die Kette immer voll auf und muss nicht erst zwischen die Zähne gezogen werden - weniger Spiel im Antrieb, weniger Lastwechselschlagen. OK, da trifft immer Metall auf Metall, das ist tatsächlich hörbar, aber das bisschen Kettengerassel ist weniger lästig als das Geruckel bei Lastwechseln. Mag vielleicht auch daran liegen dass die Kette bereits etliche tkm gelaufen aber das Ritzel nagelneu ist. Passt vielleicht so nicht 100%ig zusammen. Wird sich herausstellen, wenn ich dem Bock auch noch neue Kette und Kettenrad spendiere bevor sich Ritzel und Kette gegenseitig aufreiben. Wie lange halten die eigentlich so durchschnittlich bei anderen Magnas?

Dummerweise wird kürzere Übersetzung des Antriebs von pedantischen aaS als Grund angesehen, einem ein schweineteures Abgasgutachten aufdrängen zu wollen. Weil bei kürzerer Übersetzung amtlich anerkannt automatisch ein grundsätzlich höheres Drehzahl-Niveau und damit zwangsläufig Verschlechterung des Abgasverhaltens bzw. höherer Schadstoff-Ausstoß geargwöhnt wird. Was im Zuge der allgemeinen Öko-Hysterie als höchst illegal angesehen wird. So die Theorie der StVZO. In der Praxis zeigt sich aber schnell dass das durchschnittliche Drehzahl-Niveau mit dem 14er Ritzel tatsächlich gesunken ist. Das Gerät wird nunmal vorwiegend im Stadtverkehr und auf der Landstraße mit weit weniger als der möglichen Höchstgeschwindigkeit bewegt. Von den bisher rd. 20tkm bin ich schätzungsweise gerade mal 30 bis 40, also größenordnungsmäßig im Promillebereich volles Rohr gefahren, weil's halt interessehalber ab und zu mal sein musste, aber nicht wirklich Spaß macht. Tatsächlich läuft die Magna mit 14/40 und Gas am Anschlag immer noch Tacho 200 - bei vollen 10000 Touren. Da kann es dem Motor nur recht sein dass der Fahrer nach wenigen km den Hahn freiwillig wieder zumacht weil das Getöse schnell unangenehm wird. Im Normalbetrieb kann man jedenfalls mit der kürzeren Übersetzung durchweg einen Gang höher fahren, weil der Durchzug bei niedrigen Drehzahlen deutlich verbessert ist. OK, die Magna ist auch mit 16/40 nicht gerade lahm, aber richtig los geht's eigentlich erst jenseits von 6000U/min. Mit 14/40 fühlt sich der Durchzug rein subjektiv so an als ob weit mehr als 12.5% mehr Drehzahl anliegen würde und zum Überholen auf der Landstraße braucht nur noch ein Gang runtergeschaltet werden. Zum Spritverbrauch kann ich aber noch nichts Konkretes sagen. Der ist sowieso stark unterschiedlich, je nachdem wo die Magna bewegt wird. Zunächst mal wird der wohl eher nicht gesunken sein, weil erstmal wiederholtes Angasen angesagt war. Aber das legt sich wieder. Von der kürzeren Übersetzung bin ich jedenfalls begeistert, kann ich nur empfehlen (wohlgemerkt ohne mit dem eBay-Anbieter der Ritzel verwandt, verschwägert oder überhaupt persönlich bekannt zu sein).

Irgendwo hab ich auch mal ein passendes 44er Kettenrad gesehen...

Benutzeravatar
Wolfgang
Beiträge: 2543
Registriert: 13. Sep 2004, 08:56
Typ, RC09, RC21 usw.: RC43

Beitrag von Wolfgang » 29. Mai 2008, 09:11

Hallo Josch,

das hast klasse beschrieben ;)


Hier kannst dir übrigens ein 44er Kettenrad (oder jedes andere) machen lassen
www.ls-motorradteile.de

Sind nicht teuer und recht fix.
Servus aus München

Wolfgang

Darkhonda

Beitrag von Darkhonda » 29. Mai 2008, 12:57

:mrgreen: meine Übersetzung: 16 auf 17 Zähne, dann 15 auf 39 :mrgreen:
Damit entspricht die Radumfangsgeschwindigkeit (18") wieder der originalen Umfangsgeschwindigkeit.

Wenn ich alles ausreizen würde, also 14 auf 17, dann 14 auf 40...dann hört der 1. Gang wohl bei 50 Km/h auf, aber wohl auch schon nach einer Sekunde :idea:


Danke für den Erfahungsbericht, vielleicht werde ich auch nochmal mit der Übersetzung rumspielen.

Das Kettenrasseln kann ich auch nur bestätigen und wird mit dem Gummi am kleinen Ritzel deutlich leiser, leider gibt es nur 16 mit Gummie und auch dan nur als Originalteil bei Honda für 90,- € (14,- € Polo)


Dennis

josch

Beitrag von josch » 29. Mai 2008, 22:56

@Wolfgang. Danke für den link, sieht interessant aus, die werde ich mal kontaktieren, micht nur wegen der Magna. Allerdings bin ich skeptisch, ob man 65kW an einem Alu-Kettenrad zerren lassen sollte. Da würde ich eher solidem Stahl vertrauen. Der Gewichtsunterschied zwischen Alu- und Stahl-Kettenrad kann ja nicht viel mehr als das Äquivalent einer Currywurst sein und lässt sich mit einem Tag FdH kostengünstiger einsparen...

@Darkhonda: Hab deine Magna im Album gesehen. Sieht, zugegeben, rattenscharf aus. Könnte glatt neidisch werden. Bis auf den eckigen Scheinwerfer und die Winz-Instrumente, aber das ist individuelle Geschmacksache. Nur - wo soll da eine 16 auf 17 Übersetzung sein? Hast Du da noch ein Zwischengetriebe verbaut? Hab eben nochmal im WHB nachgesehen und finde nur:
Primär-Übersetzung 64/33=1.939
1. Gang 37/13=2.846
2. Gang 32/17=1.882
3. Gang 29/20=1.45
4. Gang 27/22=1.227
5. Gang 29/28=1.035
Sekundär-Übersetzung 40/16=2.5 bzw. jetzt bei meiner 40/14=2.857
Im Original also nichts in der Größenordnung von 16/17 oder umgekehrt.


Zu der Sekundär-Übersetzung ist mir noch was eingefallen: In irgendeinem anderen Thread war zu lesen, dass mit egal welchem Baujahr das Kettenrad von 40 auf 39 Zähne geändert wurde - um verschärften Abgasbestimmungen Genüge zu tun. Das halte ich für ein Gerücht - 16/39 statt 16/40 macht gerade mal 2.5% längere Übersetzung und den Kohl nicht fett bzw. das Abgas mager. Eher dürfte es darum gehen, ein möglichst krummes Zahlenverhältnis zum Ritzel und zur Anzahl der Kettenglieder zu erreichen, damit so selten wie möglich derselbe Zahn auf dieselbe Kettenrolle trifft, denn das sorgt für ungleichmäßige Abnutzung. Bei 40 Zähnen und 118 Kettengliedern ist das nach 20 Kettenumdrehungen = 59 Radumdrehungen = rd. 115 Meter Fahrstrecke der Fall. Bei 39/118 erst nach 118 Radumdrehungen, also Anzahl gleicher Zahn/Rollen-Paarungen halbiert = Verschleiss vermindert.

Beim Ritzel ist das Verhältnis 14/118 sogar ungünstiger als 16/118. In beiden Fällen trifft nach 59 Ritzel-Umdrehungen derselbe Zahn auf dieselbe Kettenrolle, nur bedeutet das beim 16er Ritzel eben 8 Kettenumdrehungen (16x59=118x8), beim 14er nur 7 Kettenumdrehungen (14x59=118x7). In puncto Verschleiss wäre ein 15er Ritzel eindeutig günstiger, weil's bei 118 Ritzelumdrehungen = 15 Kettenumdrehungen nichts mehr zu kürzen gibt. Vielleicht schiess ich mir so eins auch noch bei eBay, zum Ausprobieren und Vergleichen. Der nächste Wechsel geht ja schneller.

Willkommener Nebeneffekt des Ritzel-Austauschs war übrigens auch, dass die Kupplung jetzt nicht mehr durchrutscht bei heftigem Anreissen. Liegt wohl hauptsächlich daran, dass mit der kürzeren Übersetzung weniger Drehmoment am Getriebeausgang gebraucht wird, und vielleicht zum Teil auch daran dass ich bei der Gelegenheit die Hebelei im Deckel und die Druckstange gereinigt und frisch geschmiert habe. Hat eigentlich schonmal jemand Bedarf gehabt, irgendwelche Teile dieser Kupplungsbetätigungsmimik zu erneuern? Immerhin sind da gewaltige Hebelkräfte am Werk, und alles nur gleitgelagert. Exzenterwelle, Druckstück und -stange können nicht die Welt kosten, aber wenn mal die Bohrung im Deckel ausgenudelt ist - um die Exzenterwelle gibt's nur einen Simmerring, aber keine separate Lagerbuchse - das dürfte teuer werden. Bisher sehe ich da bei meiner Magna zwar noch keinen Handlungsbedarf, aber dieser windigen Konstruktion traue ich bei häufigem Stadtverkehr keine allzu lange Lebenserwartung zu. Vielleicht sollte ich die gesparten Parkgebühren schonmal für eine Kupplungs-Revision beiseite legen.

Benutzeravatar
Oberbazi
Administrator
Beiträge: 2618
Registriert: 25. Nov 2007, 23:50
Typ, RC09, RC21 usw.: RC 43

Beitrag von Oberbazi » 30. Mai 2008, 00:07

Hi Josch,

Da hast Du einen beeindruckenden Bericht verfasst, der Appetit auf Umbau macht ...
Ich glaube nicht, dass ich mir das zutraue, aber beim nächsten Kettenwechsel (ich habe jetzt 8000 km d'rauf, also denke ich, es geht noch etwa 10 000 km, m.a.W. nächstes Jahr) werde ich mir wohl auch so ein 14er besorgen. Apropos: ist dann eine X-Ring besser als eine O-Ring Kette (Kettenrad wird selbstverständlich mitgewechselt)?

Auch Dein Schreibstil hat mir sehr zugesagt: hoffentlich bald wieder mehr von Dir!

Liebe Grüße

Oberbazi

Benutzeravatar
Wolfgang
Beiträge: 2543
Registriert: 13. Sep 2004, 08:56
Typ, RC09, RC21 usw.: RC43

Beitrag von Wolfgang » 30. Mai 2008, 09:12

[quote="josch.. aber wenn mal die Bohrung im Deckel ausgenudelt ist - um die Exzenterwelle gibt's nur einen Simmerring, aber keine separate Lagerbuchse - .[/quote]

Hallo Josch,

unter dem Dichtring sitzt noch ein Nadellager im Deckel.
Servus aus München

Wolfgang

josch

Beitrag von josch » 30. Mai 2008, 19:15

Noch'n Gedanke zur Übersetzung: Wenn sowieso der komplette Kettensatz ausgetauscht wird, dürfte m.E. 15/43 Übersetzung ideal sein. Das wäre dann 12.8% kürzer als 16/40, also fast identisch mit 14/40, aber dafür ist das Kettenrad ungefähr soviel größer wie das Ritzel kleiner ist, d.h. die Kettenspanner sind nicht kurz vor Endanschlag, der Radstand ändert sich nur marginal und es ergibt ein schön krummes Zahlenverhältnis von Zähnen/Kettenrollen, was dem wegen Fehlen der Gummischeiben am Ritzel vermutlich erhöhten Verschleiss entgegenwirkt. Wenn sich ein 43er Stahl-Kettenrad auftreiben lässt, mach' ich das so.
Wolfgang hat geschrieben:unter dem Dichtring sitzt noch ein Nadellager im Deckel.
Schön wär's ja, wäre der Lebensdauer dieser Hebelei jedenfalls förderlich. Aber zu sehen war da nichts Lagerartiges, als ich die Exzenterwelle rausgezogen und das Loch mit Pressluft durchgeblasen habe. Hab mal einen Scan aus dem ET-Katalog ins Album gesetzt - da ist auch zumindest kein separat auswechselbares Lager aufgeführt. Position 11 ist die Schraubenfeder, 21 eine simple Flachscheibe, 22 der Simmerring. Also wenn da tatsächlich ein Lager drin sein sollte, gibt's das jedenfalls sowieso nur mit komplettem Deckel, und wenn schon für ein lausiges Ritzel als Original-Ersatzteil 90 Neugeld aufgerufen werden, möcht' ich garnicht wissen müssen, was der kostet...
Oberbazi hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass ich mir das zutraue
Ich glaube schon, dass Du dir das zutrauen kannst. Ist wie gesagt, nur etwas fummelig beim Zusammenstecken, aber ansonsten nicht sonderlich kompliziert. Gebraucht wird nur Standard-Werkzeugausstattung,
5mm Inbus für Gehäuseschrauben, zweckmäßigerweise als lange Stecknuss,
12mm Ring- und 14mm Gabelschlüssel für Kettenspanner,
22mm und 27mm Ring/Steckschlüssel für die Achse,
14mm Ringschlüssel zum Lösen, 14mm Nuss zum Anziehen der Ritzel-Schraube
und möglichst ein Dremo-Schlüssel für den Bereich unter 100Nm. Den habe ich dummerweise verliehen und nur noch vom Schrauben am Range Rover den 300Nm Mottek zu Verfügung. Der ist für die lausigen 10Nm der Gehäuseschrauben zu ungenau, hab dann 40cm Kupferohr über den Sechskantschlüssel gestülpt und per Federwaage 2.5kg gezogen, passt auch. Schmerzfreie Hardcore-Schrauber drehen einfach irgendwie fest, aber bei Schrauben in Motor-Eingeweiden und -Gehäusen sollte man pingelig sein - Helicoil ist auch nicht immer und überall ein Allheilmittel für vermurkste Gewinde.

Die Ritzel-Schraube wird zwar nur mit 50Nm angezogen, saß aber erstmal bombenfest. Sollte also tunlichst vor dem Lösen der Steckachse gelockert werden, damit man zum Festhalten auf die Bremse steigen kann. War 'ne coole Nummer, Bock so halb schräg auf dem Seitenständer, Lappen um den Schlüssel gewickelt um verkratztes Motorgehäuse zu vermeiden falls der Schlüssel abrutscht, dann rechts auf die Bremse und links auf den Ringschlüssel latschen - ohne beim Lösen der Schraube umzukippen oder auf die Schnauze zu fallen.

Was X- und O-Ketten betrifft: Die Dichtringe mit X-förmigen Querschnitt haben mehr oder weniger scharfkantige Dichtlippen, die den Schmierstoff besser in den Rollen und Dreck besser aus den Rollen halten sollten als simple O-Ringe mit rundem Querschnitt. Was für insgesamt längere Haltbarkeit der Kette sorgen soll und zumindest bei den dreckfressenden Enduros und Crossern auch tatsächlich tut - aber da ist es halt relativ zu der ohnehin extrem kurzen Lebenserwartung sandknirschender und schlammgeschmierter Ketten. Der geringere Reibungswiderstand dürfte wohl nur relevant sein wenn auf der Rennpiste um tausendstel Sekunden gefeilscht wird - Otto Normalfahrer wird den Unterschied garnicht bemerken. Aber weil Hinz und Kunz die theoretisch besseren X-Ring Ketten haben will, werden jede Menge Billigprodukte obskurer Hersteller auf den Markt geworfen, die dann eben nicht halten was X-Ring verspricht. Das ist wie mit Hosen: Zwei billige Noname-Jeans von C&A halten länger als eine echte oder gefälschte Markenjeans mit teurem Label. Ausserdem - was nützt die längere Haltbarkeit einer wirklich guten X-Ring Kette wenn Ritzel und Kettenrad nicht entsprechend mithalten. Im normalen Straßenverkehr ist eine gute O-Ring Kette m.E. immer gut genug und X-Ring rausgeschmissenes Geld - schönen Gruß an alle Super-Plus-Tanker.

josch

Beitrag von josch » 30. Mai 2008, 20:30

Eben bei ZSF gesehen: Der Deckel incl. Gummieinlage und Simmerring kostet 191.80 Neugeld. Weniger als ich erwartet hätte - nachdem für einen lausigen Plastik-Seitendeckel mittlerweile bereits über 118 Neugeld aufgerufen werden (vor ein paar Jahren waren das noch 120 Altgeld, also gut die Hälfte - das weiss ich weil irgendein unangenehmer Zeitgenosse mal den linken Seitendeckel meiner Magna mutwillig eingetreten hatte - den möge der Blitz beim shicen treffen...). Verstehe nur nicht wieso der Deckel über dem Ritzel "Kurbelgehäusedeckel" heissen soll. Sitzt doch garnicht auf dem Kurbelgehäuse sondern auf dem Getriebegehäuse...?

Tigerpitsch

Beitrag von Tigerpitsch » 30. Mai 2008, 22:26

Igitt ,werde sofort auf Harley umsteigen :cry:
Böses Honda Moped :evil: :evil:

Benutzeravatar
Oberbazi
Administrator
Beiträge: 2618
Registriert: 25. Nov 2007, 23:50
Typ, RC09, RC21 usw.: RC 43

Beitrag von Oberbazi » 31. Mai 2008, 12:42

@josch

Danke für Dein Bastel-Vertrauen! Mal sehen ... :roll:

Übrigens gibt es zu ZSF offensichtlich noch eine güntigere Variane: ich habe heute bei www.honda.com (rs-bike) einen Seitendeckel für 109 Euronen bestellt ...

Mir hat auch so ein Depp den Seitendeckel eingetreten ...
...und der Depp war ich :? Zum Glück war sonst nichts nach dem "Ablegerle" kaputt (außer meinem Mittelfuß) ...

Liebe Grüße

Oberbazi

Benutzeravatar
Wolfgang
Beiträge: 2543
Registriert: 13. Sep 2004, 08:56
Typ, RC09, RC21 usw.: RC43

Beitrag von Wolfgang » 31. Mai 2008, 15:04

josch hat geschrieben:
Wolfgang hat geschrieben:unter dem Dichtring sitzt noch ein Nadellager im Deckel.
Schön wär's ja, wäre der Lebensdauer dieser Hebelei jedenfalls förderlich. Aber zu sehen war da nichts Lagerartiges, als ich die Exzenterwelle rausgezogen und das Loch mit Pressluft durchgeblasen habe.

Als ich da kürzlich "so aus Spass" an so einem Deckel rumgeflext habe war da "glaube ich" ein Nadellager drin.
Vielleicht verwechsel ich das jetzt auch - habe in letzter Zeit öfter wo/was rumgeflext.

Bin mir aber eigentlich relativ sicher gewesen :?

@Josch
Warum hast denn so große Bedenken wegen ausschlagen?
Es sind ja auch Magnas mit einigen km hier vertreten, aber davon hat man nocht nie was gehört.
Servus aus München

Wolfgang

magnax2

Beitrag von magnax2 » 1. Jun 2008, 07:32

@all :lol:

60000 sind bald mal fällig :mrgreen: :mrgreen:

and no problems (bis jetzt :roll: :?: )

Gerald

josch

Beitrag von josch » 2. Jun 2008, 00:32

@Tigerpitsch: Was meinst Du wohl, warum fast alle Harleys mehr oder weniger geschmackvoll bis abartig umgebaut sind? Nicht zuletzt weil Zubehör und Nachbauteile von Fremdherstellern durchweg billiger sind - preiswert ist bekanntlich was Anderes. Jedenfalls sind HxDx-Originalteile preislich auch jenseits von Gut und Böse, trotz weichem Dollar. Kunststück, wenn vieles davon schon fast eine Weltreise hinter sich hat - von wegen "Made with pride in America", etliche Einzelteile kommen schon lange von Japan oder China über den Pazifik nach USA, quer durch den Kontinent und dann über den Atlantik nach Deutschland. Und jeder der sie dazwischen in den Fingern hatte, will daran verdienen.


@Oberbazi: Frei nach dem Motto: Knochen heilen von allein, aber Ersatzteile kosten Geld. Also beim Hinlegen immer schön irgendwelche Extremitäten drunter halten, damit am Mopped nichts kaputt geht. Hab ich auch mal fertiggebracht: Bin im 180° Bogen unter die Arkaden am Münchner Ostbahnhof, kommt mir ein 7er BMW rückwärts entgegen. Da blieb mir nichts Anderes übrig als in Schräglage den Anker zu werfen. Bin dann den letzten Meter bis zum Stillstand auf der linken Kniescheibe gerutscht, aber Hauptsache das Mopped nicht hingeschmissen.


@Wolfgang: Von welchem Baujahr war denn der Deckel? Mein ET-Katalog deckt nur Bj. P=93 bis T=96 ab und da ist definitiv kein Lager drin. Könnte ja sein, dass die Honda-Konstrukteure das Problem selber erkannt haben nachdem die ersten Magnas ein paar Jahre in Betrieb waren und daraufhin eben später ein Lager vorgesehen haben.

Ich mach' mir halt Sorgen, weil Gleitlager die mit geringem Schwenkwinkel immer nur einseitig in radialer Richtung belastet werden, konstruktiv höchst suspekt sind. Verschleiss dieser Kupplungsausrückhebelei ist ja nicht von der Kilometerleitung abhängig, sondern von der Anzahl der Kupplungsbetätigungen. Und weil ich die Magna häufig im Münchner Stadtverkehr einsetze - damit habe ich keine Parkplatzsorgen, komme fast so schnell durch's Gewühl wie mit einem Scooter, habe mit Topcase und Seitenkoffern aber mehr Transportkapazität - bin ich ziemlich sicher dass ich auf bisher knapp 21tkm mehr gekuppelt habe als mancher Landstraßenabwedler oder Autobahnraser auf 50 oder 60tkm. Zumal ich die Angewohnheit habe, auch beim Hochschalten die Kupplung zumindest etwas zu lupfen. Soll ja Leute geben, die die Gänge grundsätzlich einfach reinkloppen, die schonen natürlich die Ausrückmimik...

Was mich jetzt auch mal allen Ernstes interessieren würde: Warum bitteschön sollte man so einen Deckel mit der Flex bearbeiten wollen...?


@magnax2: Du meinst jetzt nicht 60tkm mit einem Kettensatz, oder? Dass so ein Magna-Motor durchaus 6-stellige km ohne größere Reparaturen mitmachen kann, ist zwar hinlänglich bekannt, kommt aber eben darauf an, wie und wo das Gerät bewegt wurde. Bei ständigem Kurzstreckenbetrieb im Stadtverkehr bin ich da eher skeptisch. Vielleicht sollte ich mir doch mal so einen dünnen Scooter als Citywusel zulegen. Die Magna ist halt doch etwas zu breit um sich an jeder Ampel noch vorn durchzumogeln. Ich hab halt zu selten Gelegenheit für längere Fahrten - bei Bedarf fahre ich paarhundert km am Stück doch lieber mit Dach über dem Kopf - und für just-for-fun Landstraßen-Abwedeln fehlt mir meist die Zeit. Aber wer "braucht" schon eine Magna...


@all: Hat mal jemand eine VIN von einem späten Baujahr zur Hand? Bei ZSF kommt man ohne entsprechende Fahrgestellnummer nicht weiter. Sind die irgendwann nach '96 mal 17-stellig geworden?

Benutzeravatar
Wolfgang
Beiträge: 2543
Registriert: 13. Sep 2004, 08:56
Typ, RC09, RC21 usw.: RC43

Beitrag von Wolfgang » 2. Jun 2008, 09:05

[quote="josch
@Wolfgang: Von welchem Baujahr war denn der Deckel?

Was mich jetzt auch mal allen Ernstes interessieren würde: Warum bitteschön sollte man so einen Deckel mit der Flex bearbeiten wollen...?
[/quote]


Das Bj. kann ich nicht sagen, das Teil war aus ebay. Ist aber die "aktuelle" Form.

Das mit der Flex waren so Versuche, hat aber nicht geklappt - wurde dann ne andere Lösung 8)
Irgendwann mal mehr ;)
Servus aus München

Wolfgang

Benutzeravatar
Wolfgang
Beiträge: 2543
Registriert: 13. Sep 2004, 08:56
Typ, RC09, RC21 usw.: RC43

Beitrag von Wolfgang » 3. Jun 2008, 18:50

Ich war mir zwar ziemlich sicher, daß ich noch alle beisammen habe ;)

aaaaber könnte ja langsam beginnen, ........ der Alzheimer :mrgreen:



Hier mal ein paar pics aus dem Innenleben der Kupplungsbetätigung
phpbb/album_pic.php?pic_id=201
phpbb/album_pic.php?pic_id=202
phpbb/album_pic.php?pic_id=203

Es sind also definitiv zwei Lager drin - das obere habe ich, wie schon geschrieben, "zerflext". Es konnte also heute nicht mehr als Model zur Verfügung stehen :lol:

@Josch
Du brauchst dir also keine Sorgen machen, kannst kuppeln (mit der Magna) soviel du willst.
Aber nach dem evtl. durchblasen oder einspritzen (Natürlich Pressluft und Bremsenreiniger) das Fetten nicht vergessen.
.
Servus aus München

Wolfgang

Benutzeravatar
Oberbazi
Administrator
Beiträge: 2618
Registriert: 25. Nov 2007, 23:50
Typ, RC09, RC21 usw.: RC 43

Beitrag von Oberbazi » 4. Jun 2008, 00:32

@josch:
Zumal ich die Angewohnheit habe, auch beim Hochschalten die Kupplung zumindest etwas zu lupfen. Soll ja Leute geben, die die Gänge grundsätzlich einfach reinkloppen, die schonen natürlich die Ausrückmimik...
Kannst Du mir bitte kurz erklären, was Du unter lupfen der Kupplung verstehst? (ist das sowas wie Zwischengas?) Bild

Merci

Oberbazi

magnax2

Beitrag von magnax2 » 4. Jun 2008, 10:17

@Josch :lol:

Bei 35000 waren Ketten-und Ritzelwechsel fällig, Kupplung ist immer noch ok,

obwohl viele Pässe und Kehren befahren wurden.Kein andrücken(Fast) auf der AB.

Grüße dich,

Gerald :mrgreen: :roll:

Darkhonda

Beitrag von Darkhonda » 4. Jun 2008, 17:39

So, etwas spät...

@Josch:

Im Prinzip habe ich nochmal eine kleines Getriebe in der Schwinge. Dient aber mehr dem Zweck den Kettenversatz wegen des Reifens hin zu bekommen.


Wegen der Lagerung der Kupplungsstange mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Mal davon abgesehen, daß ich bisher auch noch nie von Problemen gehört habe, aber so groß sind die Kräfte dort meine Meinung auch nicht.
Der Excenter ist zwar nur wenige Millimeter und macht daher auch nur wenig Weg auf die Druckstange der Kupplung und die Kräfte sind sicherlich nicht gerade gering. Jedoch ist die Lagerfläche der Excenterstange recht lang. Dazukommt, daß ich mir sicher bin, daß es im Gehäuse sicherlich noch eine zumindest Gleitlagerbuche gibt, der Zinkdruckguss des Deckels würde das sicherlich nicht lange halten. Bei Gelegenheit schaue ich auch mal in den Deckel, interessiert mich jetzt auch.


Gruß
Dennis

josch

Beitrag von josch » 4. Jun 2008, 18:42

Weia, wo bin ich hier nur reingeraten. Merkwürdige Leute hier - einer nagelt sich Riffelblech ans Mopped, andere bauen sich riesige Bottiche drauf oder fette Flugzeugreifen drunter oder winzige LED-Blinker dran - oder flexen brutal am Motorgehäuse rum. Ist ja fast so durchgeknallt wie bei HxDx hier. Ich glaub', hier bleib' ich...

@Wolfgang: Sollte das ein Versuch werden, die Apparatur auf Hydraulik umzubauen, oder warum zerflext man so ein 200€-Teil?
Wie sieht eigentlich die Ausrückmimik bei der RC09 im Detail aus? Kann da mal jemand die entsprechende Seite aus dem ET-Katalog oder eine RC09-VIN zu Verfügung stellen?
Wolfgang hat geschrieben:phpbb/album_pic.php?pic_id=202
Indeed, das ist ein Nadellager. Ohne Innenring - das hätte ich sehen müssen als ich da durchgepeilt habe. Und spätestens beim Durchblasen mit 10bar hätte es da wohl diverse Nadeln rausgeschossen. Die Tatsache dass nichts dergleichen passiert ist, lässt mich erst recht vermuten dass hier mit späteren Baujahren was geändert wurde. Dass ein Anderer die Nadeln oder Lager bereits rausgedrückt hat, kann ich als Erstbesitzer des Geräts wohl ausschließen, aber vielleicht habe ich im Schlonz auch eine glatte Broncebuchse übersehen. Jedenfalls hast Du mich jetzt erfolgreich verunsichert, ich bin nur zu faul den Deckel nur zum Durchgucken nochmal abzunehmen. Aber wenn ich auf 15/43 umbaue, werde ich da noch mal ausgiebig Höhlenforschung betreiben. Minimalinvasiv versteht sich - ich brauch' den Deckel ja noch...


@Oberbazi: Doppelkuppeln mit Zwischengas wäre beim seriellen Getriebe nun wirklich übertrieben. Sowas gibt's eigentlich nur bei unsynchronisierten Getrieben mit Klauenschaltung, wo zwischen den Gängen immer ein Leerlauf ist, und auch dann nur beim Runterschalten um die Getriebeeingangswelle vor dem Einlegen der kürzeren Übersetzung auf höhere Drehzahl zu bringen. Mit "Kupplung lupfen" meinte ich, die Kupplung nur kurz anziehen sodass sie noch nicht richtig trennt, aber auch nicht mehr vollständig greift. Gerade soviel um den Ruck etwas zu dämpfen, wenn die Getriebezahnräder im höheren Gang den Motor schlagartig abbremsen. So'n Moppedmotor ohne nennenswerte Schwungmasse reagiert beim Schalten zwar viel schneller auf die vom Getriebe aufgezwungene geänderte Drehzahl, aber auch nicht so schnell wie das Handgelenk am Gasgriff zuckt und die Übersetzung wechselt. Da ist etwas Schlupf in der Kupplung als Motorbremse ganz hilfreich um die Belastung der Zahnräder zu verringern ohne den Schwung zu verlieren. Zwar werden die Zahnräder beim Hochschalten in derselben Richtung belastet wie beim Beschleunigen - das sollten die vertragen - aber auf die Dauer ist eine Kupplung jedenfalls weniger kostenintensiv als Getriebesalat.

Beim Runterschalten sollte dagegen die Kupplung etwas mehr geöffnet und etwas weniger Gas weggenommen werden, damit der Motor vor dem Wechsel der Übersetzung bereits hochdrehen kann und der Rest Drehzahlunterschied zwischen Motor und Getriebe in der Kupplung verheizt wird statt im Metallgefüge der Getriebezahnräder. Schlagartige Drehzahländerung beim Runterschalten würde die Zahnräder in umgekehrte Richtung belasten und ständig wiederholte Lastwechsel zermürben auch den besten Stahl. OK, das spielt sich alles in Sekundenbruchteilen ab und ist eigentlich nur beim Krawallfahren relevant - oder bei einem schmalbrüstigen Moped, wo jede U/Min zählt. Beim gemütlichen Landstraßenwedeln mit halber Nenndrehzahl bei 350kg Kampfgewicht braucht man sich darüber keinen Kopp machen und kann immer schön sachte kuppeln. Schont Motor, Getriebe, Kettensatz, Reifen und Geldbeutel.


@magnax2: Wow - 35tkm mit einem Kettensatz hätte ich nicht erwartet. War das die Originalkette? Zwischendurch mal abgenommen und ausgiebig gereinigt oder nur nachgeschmiert? Von welchem Modelljahr ist das Gerät?

Eigentlich schade, aber auf Alpenpässe bin ich mit der Magna mangels Zeit und Gelegenheit noch nie gekommen. Ich kenne halt seit etlichen Jahren vorwiegend nur zwei Zustände: Entweder ist es draußen trocken, aber ich habe Wichtigeres zu tun - oder ich hätte Zeit für eine längere Tour, aber Sauwetter. Ein einziges Mal eine Runde um Berchtesgaden und für Leute aus dem Münchner Raum sind natürlich Kesselberg und Sudelfeld obligatorisch - da muss man halt mal gefahren sein. Aber wo die Verkehrsbehinderungsplaner durchgängig 60 oder 80 angesagt haben und alle Nase lang die Rennleitung im Gebüsch lauert, kann man die Strecke eigentlich auch ohne Schalten abrollern. Kupplungsschonend, aber langweilig. In unmittelbarer Umgebung gibt's nur Landstraßen, die erst bei höchst illegalen Geschwindigkeiten interessant werden könnten. Da sind Münchner rush-hours anspruchsvoller, aber da gurk' ich ja nicht zum Spaß rum. So verkommt meine Magna zum Nutzfahrzeug. Und das muss einfach funktionieren, wenig Wartung erfordern und lange halten.

@Darkhonda: Getriebe in der Schwinge? Muss ja wohl eine Kettenübersetzung statt direktem Zahnradgetriebe sein, weil - sonst würdest Du ja rückwärts fahren. Aber wie und wo soll die da hin passen? Da fehlt mir irgendwie die Imagination, aber die Neugier ist geweckt. Gibt's davon Detailfotos?

Darkhonda

Beitrag von Darkhonda » 4. Jun 2008, 19:38

Bilder in meiner Gallerie! Klärt dann alles ;)

Übrigens, der Scheinwerfer ist auch schon nicht mehr dran, Bilder irgend wann mal.

josch

Beitrag von josch » 4. Jun 2008, 22:19

Wow - das ist ja mal ein Bastelprojekt für Erwachsene. Das Bild erklärt das Zwischengetriebe, sieht mir aber sehr nach komplettem Neubau aus, denn nach Umbau der Originalschwinge - und das wirft weitere Fragen auf. Hast Du einen TÜV-Prüfingenieur in der Familie oder was sagt der aaS dazu? Bei sowas vermute ich doch sehr stark, dass Festigkeitsgutachten mit komplexen FEM-Analysen und diverse Schweisserscheine pipapo verlangt werden. Hierzulande muss ja alles seine amtlich anerkannte Ordnung haben - könnte ja sonst jeder kommen und sicherheitsrelevante Fahrzeugteile neu zusammenbraten. Wenn ich dran denke was bei mir von TÜV, KÜS und Dekra für ein Zinnober veranstaltet wurde als ich meinen alten Range Rover geringfügig modifiziert habe, frage ich mich allen Ernstes - wie bringt man so eine Neukonstruktion legal auf die Straße? Ohne nochmal die gleiche Masse an Papierkram vorweisen zu müssen?

Benutzeravatar
Wolfgang
Beiträge: 2543
Registriert: 13. Sep 2004, 08:56
Typ, RC09, RC21 usw.: RC43

Beitrag von Wolfgang » 5. Jun 2008, 07:36

josch hat geschrieben: @Wolfgang: Sollte das ein Versuch werden, die Apparatur auf Hydraulik umzubauen, oder warum zerflext man so ein 200€-Teil?
Zum warum:
Ich wollte die neuen 1mm Trennscheiben probefahren :mrgreen: :mrgreen:


Zu:
Sollte ... :?: :?
Warum sollte?

Lies dir nochmal meinen Beitrag vom 2.6. / 9:05 durch, besonders den Schluß ;)
Servus aus München

Wolfgang

magnax2

Kurven gesucht??

Beitrag von magnax2 » 5. Jun 2008, 13:50

Hi Josch!

Also, wenn du mal Kurven satt brauchst, komm zu uns runter :mrgreen:

Gerald

magnax2

Beitrag von magnax2 » 5. Jun 2008, 13:52

Übrigens, Orig. Kettensatz nur geschmiert-gut natürlich ;) schaun was der neue Satz an Kilometern so bringt :lol:

Gerald

@Oliver,

jetzt kriege ich langsam ne Ahnung was so ein Umbau(deiner) an Zeit-Nerven-Euros usw. kostet :mrgreen: )
Hut ab :!: ;) :lol: 8)

Gerald

magnax2

Beitrag von magnax2 » 5. Jun 2008, 13:53

Sorry-Dennis, dich meinte ich :roll: :oops: :!: ;) :mrgreen:

Gerald

Darkhonda

Beitrag von Darkhonda » 5. Jun 2008, 18:11

Das TÜV Problem war auf normalem Wege nicht zu lösen, wobei der Hessen-TÜV sich mehr wegen der Felge aufgeregt hat als wegen der Schwinge.
Auch ein "Nicht-Hessen-TÜV" war das dann zu viel, da aber wegen der Schwinge. Zum Glück ist der gesamte Schwingenbau von vorneherein mit Krüger & Junginger abgesprochen gewesen. Nachdem Herr Junginger per Telefon recht schnell erkannt hat, daß ich mit bereits zur Konstruktion einige Gedanken gemacht habe und auch Dinge wir (zwei) Kettenspannen und Lagerkräfte berücksichtigt bzw. berechnet habe, konnte ich er sich auch dafür begeistern. Zu meinem Beruf gehört dann auch noch der Flugzeugschweißer, wodurch er zum Schweißen keine bedenken mehr hatte. Die TÜV Prüfung lief dann bei Ihm mit ordentlicher Fahrerprobung ab...380,- € :(
Aber was solls, war zwar viel Aufwand, hat aber auch Spaß gemacht.

josch

Beitrag von josch » 5. Jun 2008, 18:56

Tja, die Axt im Haus erspart die Ehescheidung - oder so ähnlich. Beruflich vorbelastet ist natürlich ein hartes Argument. Unsereiner hätte als Hobbyschrauber und Gelegentlich-MAG-Schweisser bei solchen Sachen keine Chance. Stabile Schweissnähte würde ich ja auch zustande bringen, aber mir glaubt das keiner, ohne umfangreiche Gutachten und Prüfungen. An den Neubau einer Kastenschwinge würde ich mich aber eh' nicht rantrauen. Und ein TÜVler würde niemals in Eigeninitiative bestätigen, dass irgendwas den Anforderungen entspricht, sondern immer nur negativ bescheiden - damit kann er im Zweifelsfall nichts falsch machen. Für positiven Bescheid braucht der immer ein Stück Papier, wo draufsteht dass ein Anderer die Verantwortung übernimmt. Insofern sind 380€ für die Abnahme sogar noch billig. Preise dich glücklich!

josch

Beitrag von josch » 21. Jul 2008, 20:06

Falls es wen interessiert: Für die Magna gibt's momentan wieder 14er Ritzel bei eBay. Nach wie vor bin ich mit dem Anbieter nicht verwandt oder verschwägert und bekomme keine Provision. Aber möglicherweise liest der hier mit, weil der Preis erhöht wurde - ich hab meins noch für 19€ geschossen. Mit der 14/40 Übersetzung bin ich jedenfalls immer noch zufrieden, zumindest solange ich noch kein 43er Kettenrad für 15/43 gefunden habe.

Hubert

Beitrag von Hubert » 26. Jul 2008, 21:17

Hi Josch,
das hast Du ja super drauf, habe da keinen Durchblick. Ich fahre 16/39 mit einer 118 Kette sprich 59 Kettengliedern. DID X-Ring.
Habe meine Kette am 30.06.06 bei 39000km gewechselt und bin seit dem ohne weitete Einstellung und Nachspannen bis zum heutigen Tage ( 52500 km ) gefahren nur ab und zu alle 1000km nachschmieren aber nicht zu viel. :!: natürlich ab und zu mit W40 kurz abreinigen aber nur das nötigste :!:
Damals habe ich zum ersten mal die RZSS zur erstenmal gesehen.

Josch jetzt die Frage:
Wie ist es mit meiner Übersetztung :?: 16 / 40 besser als 16 / 39 :?:
Welche Kette passt da zu welcher Übersetzung :?: denn die 120 ist bei 16/39 zu lang :!: ;)

MotoVF

Beitrag von MotoVF » 9. Aug 2008, 22:19

Hi ihr da draußen,
das ist ja höchst spannend!

Ich fahre 15/40 hab kein Kettenrasseln und bin sehr zufrieden!
Ok, ist jetzt nicht so der große Unterschied zur Original 16/40 und auch noch nicht das Extremtuning 14/40 aber mir langt´s und ich bin mit meiner Magna und ihren Fahrleistungen absolut zufrieden!

Grüße aus Augsburg

Hannes

Antworten